Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivität) - Störung AD(H)S


Susi Grüner
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In der schulpsychologischen Praxis nimmt die Nachfrage hinsichtlich dieser Problematik sowohl in der Einzelfallberatung, als auch bezüglich Informationsveranstaltungen und Fortbildungen zum Thema kontinuierlich zu.

Als Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörung wird nach DSM-IV eine seit langem bekannte, sehr häufige und oftmals chronische verlaufende psychische Störung bezeichnet, die sich bereits im frühen Kindesalter manifestiert und mit teilweise veränderter Symptomatik bei Erwachsenen fortsetzt. Davon betroffene Kinder  sind gekennzeichnet durch

  1. Aufmerksamkeitsstörung: Sie haben Schwierigkeiten, längere Zeit bei Aufgaben oder Spielen zu bleiben, werden durch innere oder äußere Reize immer wieder abgelenkt und können die Aufmerksamkeit kaum auf eine Arbeit fokussieren.
  2. Mangelnde Impulssteuerung: Sie platzen mit Antworten heraus, können nicht warten, bis sie an der Reihe sind, haben Reaktionen und Handlungen teilweise nicht oder nur schwer unter Kontrolle, auch mangelnde emotionale Steuerung
  3. Mögliche Hyperaktivität: (muss bei ADS-Kindern aber nicht immer vorhanden sein): Innere Unruhe, starker Bewegungsdrang, zappelt häufig mit Händen oder Füßen, ständige motorische Aktivität.

Die wichtigsten Auswirkungen der Störung sind:
AD(H)S kann bei Kindern zu Lernstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, psychosomatischen Beschwerden und besonders zu Problemen im zwischenmenschlichen Miteinander führen. Sie werden in sozialen Gruppen häufig zum Außenseiter und von den Mitmenschen abgelehnt. Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl sind häufig erheblich beeinträchtigt.

Angebote der Schulpsychologie:

  • Koordination aller notwendigen Maßnahmen, Kooperation mit Schule, Kinder – und Jugendärzten, therapeutischen Einrichtungen und Selbsthilfegruppen
  • Diagnostische Überprüfung des Begabungspotentials und des Lern- und Leistungsstandes der Kinder
  • Beratung der Eltern für den Umgang im häuslichen Bereich
  • Beratung von Lehrkräften bezüglich der Maßnahmen, die in Schule und Unterricht erforderlich sind.
  • Beratung von Kollegien
  • Fortbildung von Eltern und Lehrkräften

Literatur zum Thema:
Cordula Neuhaus (1999): Das hyperaktive Kind und seine Probleme: Ravensburger
ISB – Handreichung (2000) Aufmerksamkeitsgestörte, hyperaktive Kinder und Jugendliche im Unterricht. Auer, Donauwörth.
E. Aust/ P.-M. Hammer (2002):  Das ADS – Buch, Oberstebrink, Ratingen
G.W. Laut/ P.F. Schlottke/ K. Naumann (2001): Rastlose Kinder, rastlose Eltern.. dtv, München
Bundesverband Aufmerksamkeitsstörung/Hyperaktivität e.V. Postfach 60 91291 Forchheim  Tel.: 09191/ 34874 Informationen zur Autorin: Susi Grüner Staatliche Schulpsychologin im Landkreis Erlangen-Höchstadt Schulstr.14, 91341 Röttenbach, Tel. 09195/ 92 49933


Hyperaktivität:

„Hilfe, ich habe 4 Ritalin-Kinder in meiner Klasse!“

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Dieser Hilferuf einer Lehrerin an meine Adresse war für mich der Anlass zu fragen:

  • Was kann ich als Schulpsychologin an Hilfe leisten ?
  • Was sollte ich an Verantwortung zurückgeben oder an andere Stellen weitergeben?
  • Wo stoße ich an meine Grenzen auch im Blick auf das System, in dem ich arbeite?
  • Was kann ich als Schulpsychologin an Hilfe leisten?

Zunächst steht die Frage im Raum, dieser Hilferuf... muss ich nun alles regeln, was kann ich zurückgeben, was muss ich abgeben, was ist wirklich sinnvolle Unterstützung und wo sind die Grenzen meiner eigenen Kapazität und meiner Verantwortung?  
Es ist klar, es gibt noch viele andere Fälle, andere Aufgaben als „nur“ diese 4 „Ritalin- Kinder“.

Ich denke, meine Aufgabe ist mit dem Begriff der Koordinatorin der Kooperation (siehe unten: AG ADS) gut umschrieben. Kontakte zu knüpfen (Arzt – Lehrerin), gegenseitige „Übersetzungshilfen„ zu leisten (Schulleitung – Lehrkraft – Eltern – Ärzte) und mich dann zurückzuziehen und die Verantwortung diesen Beteiligten zu überlassen.

Wie unten beschrieben, Anregungen für den Unterricht parat zu haben und in einem ersten Schritt mit durchzuführen, Entlastung durch supervisorische Einzelgespräche, evtl. eine Fortbildung für alle Lehrkräfte in Zusammenarbeit mit einem Arzt zu organisieren – wobei mir in diesem Fall sehr wichtig ist, einen Arzt als Partner zu haben, der wie ich in systemischen Zusammenhängen denkt! – sehe ich als meine Aufgabe.
Und dann wegzukommen von dem Gedanken, ohne mich läuft nichts........!!!

Die nächste Frage, die ich mir, die aber auch die Lehrkräfte immer wieder stellen ist, ist die Behandlung mit Ritalin sinnvoll?

Und hier gilt es klare Grenzen zu ziehen: ich bin keine Medizinerin, das ist die Verantwortung des Arztes und der Eltern – ich kann meine Beobachtungen schildern und klare Konsequenzen fordern:
Es ist nicht mit der Ritalin-Behandlung getan, verhaltenstherapeutische Maßnahmen und auch die Unterstützung um fehlende Schulleistung aufzuholen sind dringend angesagt!

Diese Kinder haben oft ein Defizit in ihrer Körperwahrnehmung und sollten auch angehalten werden, ihre Selbstwahrnehmung zu trainieren! Und ich kann alle Beteiligten anregen, sehr genau Beobachtungen über das Kind anzustellen (keine Bewertungen!!):

Was ändert sich? Wo gibt es Warnsignale (wie z.B. Müdigkeit, depressive Anzeichen...)? Auf welche Angebote reagiert das Kind? Und diese Beobachtungen für die weitere Betreuung an entsprechende Stellen weiterzugeben.

Im Rahmen einer Dienstbesprechung in Neuendettelsau kam eine Arbeitsgruppe zusammen (4 Kolleg/inn/en), die sich um das Thema ADS Gedanken machte unter dem Leitthema : „Kooperation in der schulpsychologischen Arbeit“ :
Wir sind von der Beobachtung ausgegangen, dass bei ADS, HKS oder ADHS eine Zunahme der „Fälle“ zu beobachten ist. (Ich werde nur noch von ADS schreiben, meine dabei aber alle Erscheinungsformen: Aufmerksamkeitsstörung, Impulsivität, Hyperaktivität – ICD 10: F90 und DSM IV)

Wir haben dann nicht lange nach den Ursachen (Lit. Nr. 7) gefragt – ich denke die theoretischen Grundlagen sind uns bekannt (siehe auch Literaturliste im Anhang: z.B. Nr.1 - 3 und P.S.!) – sondern wollten genau wissen, was unsere Aufgabe als Schulpsycholog/in sein kann.
Hilfreich dabei war zunächst einen gewünschten Soll-Zustand zu erarbeiten, um dann den Weg dorthin beschreiben zu können:

  • Der Soll-Zustand wurde von uns folgendermaßen gewünscht (utopische Elemente mit eingeschlossen):
  • Als oberstes Ziel: eine ganzheitliche Stabilisierung für das Kind mit allen Kräften!
  • Kollegium und Schulleitung sollten aufgeklärt sein über und fortgebildet sein zu diesem Krankheitsbild.
  • Es sollte eine Entlastung auf psychischer und physischer Ebene für alle Beteiligten stattfinden (...Boxsack!? ...).
  • Die Zusammenarbeit mit schulischen und außerschulischen Beratungen / medizinischer Betreuung ist eingespielt.
  • Eine weiterreichende Konsequenz wäre eine positive Veränderung des Betriebsklimas in der Schule.
  • Die Flexibilisierung von Personen, Inhalten und Organisation könnte zu einer grundsätzlichen Strukturveränderung des Systems Schule führen.
  • Supervision und Fallbesprechungen sind selbstverständliche Einrichtungen.


Ich betone nochmals, utopische Gedanken sind nicht ausgeschlossen gewesen!


Der Weg dorthin:

  • Schulpsycholog/inn/en als Koordinatoren der Kooperation
  • Zusammenarbeit mit Beratungslehrer am Schulamt
  • Förderlehrer
  • Mobiler sonderpädagogischer Dienst
  • Schulhausinterne Erziehungshilfe
  • Ärzte
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Therapeuten
  • Erziehungsberatungsstellen
  • Jugendamt
  • Selbsthilfegruppen


Mit dem Ziel:

  • Psychische Stabilisierung für Lehrer/innen, Eltern und Kinder
  • Weitergabe (Fortbildung) von Verstärkerprogrammen, Literatur usw. .....
  • Mitentwicklung von Konzepten / Schulentwicklung, die die Schule als Lebensraum begreift - auch für Kinder mit ADS!
     

Wenn wir uns als systemisch denkende und arbeitende Schulpsycholog/inn/en sehen, dann haben wir hier eine Herausforderung an unsere Kooperationsfähigkeit und an unser Geschick, alle Beteiligten zu stützen und in konstruktiven Gesprächen zum Wohle des Kindes zueinander zu bringen!

Kontaktaufnahme unter folgenden Fragestellungen, um das System, in dem dieses Kind lebt, erfassen zu können:
Wichtig für mich war bei der Umsetzung für meine konkreten Fälle, Informationen über die behandelnden Ärzte zu holen und auch mit den Ärzten Kontakt aufzunehmen:

Es ist immer wieder der Fall, dass Eltern (aus „guten“ Gründen) nur teilweise oder eben aus ihrer Sicht die erfolgte Behandlung beschreiben. Die Ärzte wiederum haben nicht unbedingt den Überblick, was in der Schule geleistet werden kann und was nicht. Und bei einer medikamentösen Behandlung sind sie dringend auf beobachtete Veränderungen in der Schule angewiesen!

Am Anfang jedoch steht die Abklärung, in welchem System lebt dieses Kind? Konkret: Wie geht genau diese Schule und diese Familie mit diesem Kind um? Aus obigen Überlegungen heraus entwickelte sich bei mir folgende Vorgehensweise: (in Absprache mit der Lehrkraft haben wir uns zunächst auf ein Kind beschränkt, das teilweise sogar den ganzen Schulbetrieb in „Unordnung“ gebracht hat):

1. Elternarbeit

  • Wie viel Wissen ist vorhanden um den Zustand ihres Kindes?
  • Haben sie Arztkontakt?
  • Wie sieht ihre subjektive Realität aus (z.B. wer ist „schuld“ an dem Verhalten ihres Kindes oder: die Einstellung, mit Medikamenten kann ich alles reparieren...)?


Die einzelnen Sichtweisen, Ansatzpunkte und empfohlene Therapie habe ich in einem Gespräch mit der Mutter des Kindes, der Lehrerin und dem Rektor besprochen. (Sicher wäre hier auch ein Gespräch zusammen mit dem behandelnden Arzt wichtig gewesen – aber auch das ist bisweilen Realität: Ärzte haben meiner Erfahrung nach kaum Zeit dazu – hier gibt es allerdings noch eine andere Möglichkeit – siehe unten: „Runder Tisch“)

Für die Mutter war in einem Fall sehr wichtig, dass ich nachgefragt habe, was ist bei dem Arztbesuch besprochen worden, es ist wichtig, dass sie jetzt... und gleichzeitig Signale an sie aussende, dass ich weiß, wie anstrengend das für sie ist.

Es erweist sich auch immer wieder als entscheidend, ob weitere Schritte von den Eltern gegangen werden, damit sie Informationen über Zuständigkeiten, Amtszugehörigkeiten und „Wegbeschreibungen“ bekommen.

2. Lehrerarbeit / Kollegium
- Wie viel Vorwissen über ADS/HKS ist vorhanden?
- Wie viele „Vorurteile“ dem Kind oder den Eltern gegenüber gibt es?
- Fühlt sich irgendjemand als Versager, da dieses Kind nicht zu „bändigen“ ist?

Hilfen für die Lehrkräfte:
- Informationen über die Krankheit
- Informationen über die spezielle Ausprägung bei ihren ADS-diagnostizierten Kindern (wobei hier klar überlegt werden muss, ob sich die Lehrkraft diese Infos selbst im Kontakt mit den betreuenden Ärzten holen kann!)

Möglichkeit im Unterricht diese Kinder aufzufangen (Lit. Nr. 2; Internet..)
Stärkung:

  1. Sie sind keine schlechten Lehrer/innen, wenn das „Chaos“ in der Klasse ausbricht
  2. Grenzen zu setzen und auf ihre eigenen Kräfte zu achten ! (Einzelsupervision)
  3. durch praktische Hilfen (z.B. aus Lit. Nr. 2): Arbeiten zur Selbstwahrnehmung usw. für diese Kinder parat zu haben
  4. Entlastung dadurch, dass von Kolleg/inn/en Konsequenzen mitgetragen werden! (hier z.B., dass der Hort sich bereit erklärt hat, in „kritischen“ Momenten das Kind für eine Viertelstunde zu betreuen oder SE = in diesem Fall: Schulinterne Erziehungshilfe!)
  5. Supervision


3. Kind
• Wie ist die Selbstwahrnehmung des Kindes?
• Körperkonzept?
• FiT: Stellung innerhalb der Familie / der Klasse?? (als Beispiel....)
• Abgesehen natürlich von den „üblichen“ anamnestischen Fragen.
• Für die betroffenen Kinder ist zunächst die Aufklärung und Zusammenarbeit der oben genannten Personen wichtig! Die einzelne Betreuung des Kindes kann hier keinen Erfolg zeigen! Und Kinder spüren so genau, wo und wie sie angenommen werden! („eigentlich“ eine selbstverständliche „Weisheit“)
• Zusammenfassend ist für das Kind – egal in welcher Literatur man nachliest – von entscheidender Bedeutung:
• klare Strukturen
• Grenzen, die deutlich gesetzt werden und
• ein konsequentes Erzieherverhalten (siehe hierzu die Literaturliste (Nr.1 unten und 50 Tipps...)


Anmerkung: Eine ausgezeichnete Hilfe für die Kooperationsarbeit ist die Einrichtung: „Runder Tisch für Kinder“ (die Christa Rosenbusch in diesem Landkreis initiiert hat). So konnte über das Thema ADS mit Menschen aus den verschiedensten Bereichen (Ärzten, Sozialpädagogen, EB, SVE, FÖZ u.a.) in einem etablierten Rahmen gesprochen und mögliche Maßnahmen ausgetauscht werden! Das gegenseitige Verständnis und die Hilfestellung werden dadurch sehr gestärkt! (siehe Info Nr. 30!!) Es ist mir klar, dass ich hier nur einen Abriss dessen schildern kann, was in der Beratung abläuft.

Was sollte ich an Verantwortung zurückgeben oder an andere Stellen weitergeben? Auch für mich als Schulpsychologin ist es wichtig, mir immer wieder meiner Grenzen bewusst zu werden, Verantwortung an die entsprechenden Stellen zurückzugeben! Ich kann Lehrer/innen nicht ändern, ich muss akzeptieren; wenn Eltern für bestimmte Maßnahmen nicht zugänglich sind! Und nochmals: Für mich als Schulpsychologin gilt es hier klare Grenzen zu ziehen: ich bin keine Medizinerin! Die Verantwortung der medizinischen Betreuung tragen der Arzt / die Ärztin und die Eltern! Auch die Klassenleitung ist für ihre Kinder weiter verantwortlich – es geht nicht um eine Abgabe an mich! Sowohl der Kontakt zum Arzt, als auch die Unterrichtsverantwortung liegen bei der Lehrkraft!

Eine Erkenntnis:
Die klare Strukturierung, das Grenzen-Setzen, die Regeln, die einsichtig gemacht werden müssen und konsequent eingehalten werden sollten, helfen nicht nur „ ADS -Kindern“! Eine Lehrerpersönlichkeit, der dieses bewusst ist, die selbst Grenzen setzen kann, Selbstreflexion betreibt, wird es im Umgang mit den „ADS- Kindern“ einfacher haben, was nicht heißt, dass der Energieaufwand mit diesen Kindern umzugehen, nicht immer hoch sein wird!

Gegenseitiges Verständnis, Absprachen der Maßnahmen, kein Mitleiden, sondern helfen durch Einhaltung der abgesprochenen Maßnahmen kann die Betriebsatmosphäre ändern und kann direkt zu einem Schulentwicklungsprozess führen !!
Eingestehen der Hilflosigkeit (zunächst), des Überfordert-Seins, des Sich-Angegriffen-Fühlens hin zu der Erleichterung, wenn Maßnahmen greifen und alle Beteiligten wieder Luft holen!
Eine klare Forderung besteht darin, dass sich Schulen diesem Problem stellen müssen, dass sie dafür Kapazitäten sowohl personell als auch strukturell und räumlich benötigen! Und die Utopien nicht vergessen!

Wo stoße ich an meine Grenzen auch im Blick auf das System, in dem ich arbeite? Eine meiner Fragen war auch die nach den Grenzen, die mir das System Schule und auch das System unserer medizinischen Versorgung setzt. Spürbar ist für mich immer wieder das enge hierarchische Denken, das Lehrplan- und 6x45-Minuten- Denken. Schwierigkeiten macht mir das Denken: Kinder, die Schwierigkeiten machen, wollen wir loswerden!
Der Unterrichtsbetrieb muss laufen – verständlich. Sand im Getriebe wird eliminiert – nicht mehr verständlich. Sollte R. Storath mit der Gleichung Schulpsychologe = Hofnarr, doch Recht haben? Medizinische Versorgung bedeutet oft Medikamente geben, aber nicht eine Begleitung, die auch bedeuten würde, in der Schule nachzufragen, hat sich das Verhalten des betroffenen Kindes geändert?
Medizinische Versorgung bedeutet das immer noch: ich bin nur für einen bestimmten Körperteil zuständig? Keine Frage, es gibt genauso sehr engagierte Ärzte, die zu einer guten Zusammenarbeit bereit sind! Mit dem Bewusstsein im System Schule eingebunden zu sein, den Regeln dieses Systems „ge-horchen“ zu müssen, nur innerhalb des Systems für diese Kinder agieren zu können, sind mir Grenzen gesetzt in meinen Handlungsmöglichkeiten, aber es ist mir auch mehr Verständnis möglich für das Eingebundensein von Schulleitung und Lehrkräften.
Nur, mit diesem Bewusstsein ist mir nicht verboten Utopien zu äußern (siehe oben „Soll-Zustand“), Möglichkeiten anzudenken und über den Horizont hinaus zu phantasieren! Und diese Phantasien interessieren mich!
Was habt ihr für Phantasien und Erfahrungen hinsichtlich der Chancen, die uns das „Problemkind Ritalin“ bietet? Was regt uns an, zu überdenken, an Reaktionen und eingespielten Handlungsweisen zu rütteln?

Verwendete Unterlagen:
Döpfner, Manfred: Folien, die er bei seinem Vortrag auf dem Kongress „Wissenschaft und Schulwirklichkeit„ in Würzburg benutzt hat Biegert, HEBO Privatschule, Damit Schule nicht zum Alptraum wird - Info-Blatt Arbeitsergebnisse aus der AG „ADS“ in Neuendettelsau

Literatur zum Thema:
Lauth/ Schlottke: Training für aufmerksamkeitsgestörte Kinder, Beltz Verlag 1997
Krowatschek: Überaktive Kinder im Unterricht, borgmann
Uni-Klinik Würzburg: Informationsheft zum HKS
Döpfner, Frölich, Lehmkuhl: Hyperkinetische Störungen, Leitfaden Kinder- und Jugendpsychiatrie, Hogrefe
Döpfner, Frölich, Lehmkuhl: Ratgeber Hyperkinetische Störungen, Infos für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher, Hogrefe
Döpfner, Frölich, Lehmkuhl: Wackelpeter und Trotzkopf, Hogrefe
Czerwenka (Hrsg.), Das hyperaktive Kind, Beltz- Praxis 1994
Döpfner, Schurmann, Frölich: Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem oder oppositionellem Problemverhalten – THOP)-> wird in der EB benutzt
soll im AOL-Verlag demnächst erscheinen: Das ADS-Trainingsbuch von Krowatschek (mitA 4- Arbeitsvorlagen)

Internet-Adresse: www.juvemus.de 50 Tipps (für den klugen Umgang mit ADS im Klassenzimmer)

Videos: ISB; Aufmerksamkeitsgestörte, hyperaktive Kinder im Unterricht; Stadtbildstelle Nürnberg Nr.4245670 Petermann, Verhaltensgestörte Kinder; Fördermaterial für aggressive und sozial unsichere Kinder; ELVIKOM (nur bedingt einsetzbar!)

Ute Lucas; Staatliche Schulpsychologin im Landkreis Roth;
e-mail: UteA.lucas@t-online.de