Hochbegabte Kinder Gabriele Neudörfer-Oyntzen

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Die intellektuelle Begabung wird mit Intelligenz gleichgesetzt,
die durch spezifische Fähigkeitsdimensionen (Intelligenzfaktoren) bestimmt wird. Das individuelle Fähigkeitspotential dient zur Bewältigung intellektuell herausfordernder, neuer Situationen und Denkprobleme. Dieses zeichnet sich durch quantitative Erfassung von Denkinhalten und die Schnelligkeit im Erkennen kognitiver Zusammenhänge aus.
Man unterscheidet Hochbegabung als ein allgemeines geistiges Potential von der Sonderbegabung, die eine außerordentliche Fähigkeit z.B. auf musikalischen oder sportlichem Gebiet kennzeichnet.
Hochbegabung lässt sich nicht durch einen einzigen IQ-Wert bestimmen:

  • Kognitive Persönlichkeitsmerkmale (Intelligenz, Kreativität)
  • Nichtkognitive Persönlichkeitsmerkmale (Leistungsmotivation, Hoffnung auf Erfolg, Misserfolgsvermeidung, Anstrengungsbereitschaft, Stressbewältigungsfähigkeit)
  • Soziales Lernumfeld (Anregungsgehalt, Rollenerwartung, Familienmilieu) und die Fähigkeit des Kindes, sich imSozialverhalten entsprechend seiner Begabung auszudrücken
sind zu berücksichtigen.

Etwa 2% der entsprechenden Bezugsgruppe sind überdurchschnittlich begabt, wobei sich für die überdurchschnittliche Intelligenz ein IQ-Wert zwischen 115 – 130 festlegen lässt. Ab einem IQ-Wert von 130 spricht man von Hochbegabung, ab einem IQ-Wert von 150 schließlich von Höchstbegabung. Dies sind allerdings „Richtwerte“, keine absoluten Messzahlen.

Informationen zur Feststellung können sein:
  • Lehrerbeobachtung und -beurteilung
  • Elternaussage
  • Schulfähigkeitstests
  • Standarisierte Testverfahren in der Schulberatung
  • Gespräche mit dem Schüler (Fragen zu Interessen, Lernweg, Denkprozesse, Problemlöseverhalten)